Sind Eier nun gut oder schlecht? Kommt darauf an!
Shownotes
Gutes Essen, Sport und nicht zu viel Stress, darauf sollte jeder achten, der alt werden und dabei gesund bleiben will. In seiner F.A.Z.-Kolumne schreibt der Ernährungsmediziner Andreas Michalsen, er betone den Patienten gegenüber gerne, wie sehr diese drei Dinge „letztlich auch die Lebensfreude erhöhen“. Kann ich mich aber richtig entspannen, wenn ich abends etwa vor dem Fernseher sitze? Profitiere ich davon, zu Hause mit Hanteln zu trainieren, oder empfiehlt sich doch der Gang ins Fitnesscenter? Ist das in Eiern enthaltene Cholin wirklich so gut für den Fettstoffwechsel, wie man immer wieder liest?
In unserem neuen Podcast vertieft Andreas Michalsen nicht nur das Thema seiner aktuellen Kolumne. Er verrät auch, wie sein ganz persönliches Sportprogramm aussieht – und was der Körper davon hat, wenn man ihn, sowohl beim Ausdauer- als auch beim Krafttraining, gezielt an seine Grenzen bringt. Zum Schluss beantwortet Andreas Michalsen Fragen seiner Leserinnen und Leser.
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Transkript anzeigen
00:00:04: Wer für seine persönliche Longevity auf Nummer sicher gehen will, sollte auf drei Maßnahmen setzen, die uns nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft wahrscheinlich einige gesunde Lebensjahre schenken und dazu noch die Lebensqualität erhöhen.
00:00:16: Das schreibt der Ernährungsmediziner und FAZ-Kolumnist Andreas Michalsen in seiner aktuellen Kolumne.
00:00:21: Und über die Möglichkeiten eines gesunden und langen Lebens wollen wir uns jetzt auch hier unterhalten in der ersten Folge unseres neuen Podcasts richtig essen.
00:00:29: Einmal im Monat vertiefen wir von nun an das Thema der zuletzt erschienenen Kolumne und im Anschluss beantwortet Andreas Michalsen ihre Fragen, die sie uns gerne schicken können an richtig-essen.de.
00:00:40: Mein Name ist Kai Spanke und ich freue mich sehr aufs Gespräch mit Andreas Michalsen.
00:00:44: Hi.
00:00:45: Hallo.
00:00:46: Ja, viele Zuhörer kennen dich natürlich für alle anderen.
00:00:50: Sei noch kurz gesagt, was du so machst, wenn du keine Kolumnen für uns schreibst oder mit mir Podcasts aufnimmst.
00:00:56: Du bist Professor für klinische Naturheilkunde an der Charité Berlin und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Naturheilkunde am Emanuelkrankenhaus Berlin.
00:01:06: Bücher hast du auch geschrieben.
00:01:08: Unter anderem heilen mit der Kraft der Natur.
00:01:10: Mit Ernährung heilen, Ernährung meine Quintessenz und gerade erschienen ist, mein Mikrobiom Masterplan, das Powerprogramm für einen gesunden Darm.
00:01:21: Nun aber zurück zum Eingangs-Zitat zum Thema Langlebigkeit.
00:01:25: Drei Maßnahmen schreibst du sind besonders wichtig, wenn man gesund alt werden will.
00:01:30: Welche sind das?
00:01:32: Genau, also ich muss vielleicht nochmal ausführen.
00:01:34: Also es gibt natürlich noch viel mehr Maßnahmen, die auch... Ja, über die aktuell wirklich ganz viel geredet wird.
00:01:41: Da geht es vom Eisbaden bis zu Nahrungsergänzungen und Druckkammern und viele wilde Dinge, aber diese drei Maßnahmen, auf die ich gleich zu sprechen komme, das sind letztlich die, wo man heute wissenschaftlich einfach schon sagen kann, dass da nicht mehr große Fragezeichen sind, sondern wenn man daran arbeitet oder wenn man sich daran ein bisschen erhält, dann kann man wirklich ein längeres ein gesundes Leben jetzt schon viel leicht.
00:02:09: Man muss immer aufpassen, viel leicht erzielen.
00:02:11: Bei den anderen Maßnahmen ist einfach sehr viel Spekulation.
00:02:14: Im Großen sind es auch gar nicht so überraschende Themen.
00:02:18: Da geht es natürlich um Ernährung.
00:02:20: Das ist ja unser Thema auch in der Kolumne.
00:02:22: Es geht aber auch um das Gegenstück, um das Fasten.
00:02:25: Also Ernährung und Fasten gehört für mich immer ein bisschen auch zusammen.
00:02:28: Das Zweite ist auch, kann man sich auch relativ leicht erschließen, da geht es um Bewegung mit einem Schwerpunkt auf... Krafttraining auf Muskeltraining, das ist glaube ich nochmal das spezielle daran.
00:02:39: Und das dritte, das verrate ich jetzt noch nicht, das müssen wir dann noch besprechen.
00:02:43: Okay, kann man denn dann ein Ranking machen?
00:02:45: Also könnte man sagen Ernährung ist tendenziell wichtiger als Krafttraining oder Ausdauertraining.
00:02:50: oder tun sich die beiden
00:02:51: nichts?
00:02:52: Also ich hätte noch vor ein paar Monaten oder vielleicht vor einem Jahr gesagt, dass Ernährung auf jeden Fall die Nummer eins ist, also der maßgebliche, der prioritäre Faktor.
00:03:04: Ich muss zugeben, dass inzwischen die Datenlage für die Bewegung, wenn man eben das Muskeltraining und das Ausdauertraining kombiniert, auch gerade drückend gut ist, sodass ich sagen würde, ja, die teilen sich eigentlich den ersten Platz.
00:03:20: Dann sprechen wir vielleicht vorab einmal noch kurz über das Altern.
00:03:24: Was genau versteht man eigentlich unter Altern?
00:03:28: Ja, also sehr spannend ist.
00:03:29: Das hat ja wirklich auch die Forscher, die Medizin immer beschäftigt.
00:03:33: Früher hat man das ja einfach so hingenommen.
00:03:35: Da war es auch, sagen wir mal, an Altersschwäche zu versterben.
00:03:41: Ein anerkanter Tod.
00:03:44: Und natürlich gibt es Zeichen der Alterung, die wir als natürlich oder als physiologisch bezeichnen.
00:03:51: Ja, die Herzkraft nimmt ein bisschen ab oder die Organe werden in ihrer Größe ein bisschen kleiner.
00:03:57: Aber heute ist man viel, viel weiter und man kann im Prinzip, derzeit sind es vierzehn, manche sagen, fünfzehn molekulare Zeichen der Alterung relativ präzise beschreiben.
00:04:08: Also wo man sagen kann, genau um ein Beispiel zu geben, Autophagie, also die Zellreinigung.
00:04:15: Wenn die optimal funktioniert, die Zelle immer sauber gemacht wird dann.
00:04:20: entsteht eigentlich keine Alterung.
00:04:21: Und Alterung ist jetzt ein Nachlassen dieser Autophagie.
00:04:25: Und da war dann sozusagen auch natürlich die Idee geboren, wenn das jetzt alles nicht zwingend ist, diese Altersschwäche, sondern wenn wir das beschreiben können, dann können wir das doch vielleicht auch abschaffen und beeinflussen.
00:04:38: Und das macht diese heutige Longevity-Forschung.
00:04:43: extrem viel wissenschaftlicher als alles, was wir bisher gekannt haben.
00:04:47: Wobei ich schon Aussage muss, wenn man diese Hallmarks auf Aging alle anschaut, es ist jetzt auch nicht ganz einfach, diese alle zu beeinflussen.
00:04:54: Man kann sie beeinflussen, aber alle vierzehn im Griff zu haben, das ist schon auch eine Herausforderung.
00:04:58: Was wären denn so die zwei, drei Wichtigsten davon?
00:05:02: Also eine ganz große Rolle spielt auf jeden Fall die Alterung der Mitochondrien.
00:05:06: Das sind ja die Energiekraftwerke der Zellen und die nutzen sich sozusagen über diese Jahre von Essen und Verdauen und Energiebereitstellen eben auch ab.
00:05:17: Sie können sie neu gebildet werden und das kann man stimulieren.
00:05:21: Also das nennt man dann die Mitochormesis.
00:05:24: Das ist ein ganz wichtiger Punkt, das andere ist die Bildung neuer Stammzellen.
00:05:29: Aus diesen Stammzellen werden ja dann wieder die einzelnen Organ- und Funktionszellen ausdifferenziert.
00:05:35: Und auch die Stammzellen, das lässt man im Alter nach, aber auch das kann man ein bisschen anschieben.
00:05:40: Also das ist ein wichtiger Punkt, die Autophagie habe ich genannt und dann natürlich die Selbstreparatur.
00:05:46: Also über diese vielen Zellteilungen gehen einfach auch Informationen verloren oder werden fälschlich weitergegeben, also die DNS.
00:05:57: Er leidet dann so Abreibungen und die DNS Reparatur.
00:06:01: Das ist ein viertags sehr wichtiger Mechanismus.
00:06:04: Das wären so für mich die vier wichtigsten.
00:06:07: Gibt es im Laufe eines Lebens bestimmte Phasen, in denen sich das Alter besonders beschleunigt?
00:06:13: Ja, da gab es eine Publikation auch vor paar Monaten.
00:06:17: Die hatte es ein bisschen für Aufsehen gesorgt.
00:06:19: Die hat genau das nahegelegt.
00:06:22: Da war es dann eben ... dass man sagt, es gibt gewisse Lebensalter da, war zum Beispiel das sechzigste Lebensjahr, das war so eine vulnerable Phase, die da ausgerufen wurde.
00:06:35: Ich glaube aber, es ist wirklich sehr individuell.
00:06:38: Also aus meiner ärztlichen Erfahrung würde ich schon sagen, dass es so Brüche gibt oder dass es so Lebensphasen gibt.
00:06:47: Vielleicht kennt jeder vielleicht auch selber aus seiner Lebenszeit, wo man sagt, ja, Da ist ein bisschen was in Gang gekommen, was man vorher nicht so kannte, jetzt an Alterung.
00:06:59: Ich würde aber mal andersrum sagen, das hat meistens mit großen Belastungsphasen zu tun.
00:07:05: Es ist einfach auch so, dass Alterung hat etwas mit Stress zu tun, mit Schlafmangel, mit Überlastung.
00:07:13: Und ich glaube, dass es weniger vorprogrammiert ist, ab welchem Alter wir vielleicht einen kleinen Rückschlag erleiden, sondern dass es hauptsächlich darauf ankommt, solche Phasen zu vermeiden, wenn man es denn kann, wo alles über einem zusammen stürzt.
00:07:28: Man kennt das ja von einigen amerikanischen Präsidenten, die gehen ins Amt hinein und sehen frisch aus und dann kommen sie aus dem Amt heraus und sehen sehr mitgenommen aus.
00:07:36: Genau, ich glaube, das kennt auch jeder in seinem Bekanntenkreis oder vielleicht auch ja von sich selber.
00:07:43: Man hat Phasen, da merkt man schon, da lässt man ein bisschen Federn, so ist ja dann der amtliche Ausdruck dafür.
00:07:51: Die gute Nachricht vielleicht dahinter ist, das stelle ich übrigens auch immer in Sprechstunden immer wieder fest.
00:07:58: Wenn diese Phasen vorbeigehen, z.B.
00:08:00: auch wenn jemand ganz bewusst gut gelaunt in seine Rente geht, dann ... kann man sehr oft erleben, dass sich dann auf einmal wieder so Zeichen der Verjüngung auch auf einmal wieder im Gesichtsausdruck oder so in den Organfunktionen finden.
00:08:17: Also, es ist keine Einbahnstraße, man muss immer gucken, wo man sich da gerade befindet.
00:08:22: Du schreibst, diskutiert wird, ob Metformin, Rapamycin, Glucosamine, Taurin oder NAD mehr Lebensjahre bringen.
00:08:32: Was sind das für Stoffe und wie kommt man darauf, dass die beim Altern eine entscheidende Rolle spielen könnten?
00:08:40: Ja, also das sind wir wieder bei diesen molekularen Mechanismen der Alterung, bei diesen Hallmarks of Aging.
00:08:48: Und ich hatte ja so ein paar wesentliche Sachen schon benannt, die Autophagie, die Zellreinigung, also dann die DNS-Reparatur, die Bildung Neuer-Mittochonnen.
00:09:00: Und man hat über die Ganz sorgfältige, mühsame, jahrelange Forschung herausgefunden.
00:09:05: Da gibt es ein paar Hormone oder Botenstoffe.
00:09:10: Die sind da die ganz entscheidenden Signalgeber, um diese Prozesse zu fördern oder zu bremsen.
00:09:20: Und zum Beispiel spielt da der Blutzuckerspiegel das Insulin.
00:09:25: Das regelt ja den Blutzucker oder ein anderes.
00:09:30: Signal, das heißt AMPK oder für die Proteinverdauung ist das MTOR, also das sind dann lauter solche Spezialnahmen.
00:09:39: Letztlich sind das die entscheidenden Botenstoffe um diese Prozesse an und abzuschalten.
00:09:45: Jetzt kommen diese Medikamente ins Spiel.
00:09:47: Man hat also schon länger wusste man, dass beispielsweise Metformin ist ein Diabetes-Medikament.
00:09:52: Ja, das macht was am AMPK.
00:09:54: Oder Rappamycin, ein Medikament, was man zur Verhinderung von Abstossungen von transplantierten Organen schon lange einsetzt.
00:10:05: Das unterdrückt M-Tor.
00:10:08: Wenn man M-Tor unterdrückt, dann wird die Autophagie angekorbelt.
00:10:11: Und dann lag natürlich nahe, dass man gesagt hat, na ja, dann sind das doch letztlich Longevity-Stoffe, Longevity-Medikamente.
00:10:22: Die Schwierigkeit des Brisanten ist nur, das sind eben auch Medikamente.
00:10:26: Metformin wird ja gezielt bei Diabetes eingesetzt.
00:10:29: Was ist denn jetzt, wenn man das einnimmt, wenn man hat keinen Diabetes?
00:10:34: Hat das dann vielleicht nicht auch Nebenwirkungen, unerwünschte Wirkungen, gerade auch bei beiden?
00:10:39: Ist der Grad schmal?
00:10:41: Also ich glaube schon, dass man irgendwann vielleicht individuelle Dosis dann definieren kann.
00:10:49: kleine Messerspitze, Rappamycin, das ist jetzt vielleicht ganz gut, aber derzeit ist das alles im Versuchsstadium und deswegen habe ich das auch in meiner Kolumne am Anfang eher so ein bisschen kürzer abgehandelt und gesagt, da wird viel geforscht, aber wir sind einfach noch nicht so weit, dass zumindest ich sagen würde, das kann man jetzt empfehlen, das nimmt man jetzt ein wie Vitamine morgens.
00:11:10: Nee, so weit sind wir noch nicht.
00:11:12: Würdest du empfehlen, Weizenkeime zu nehmen?
00:11:17: Ja genau, Weizenkeime, da sind wir bei einem anderen sehr interessanten Stoff und das ist das Spermidin.
00:11:24: Das hat ja unglücklicherweise diesen Namen bekommen, weil es zuerst in Spermien entdeckt wurde, aber es ist überall im Körper präsent und man weiß, dass das vermutlich eine günstige Rolle gerade bezüglich der Gehirnalterung.
00:11:41: spielt, also Stichwort Prävention von Demenz, vielleicht auch Herzschutz.
00:11:47: Und da bin ich wieder sehr viel positiver, weil ich eben denke, gut, hier geht es nicht darum, ein Medikament zu schlucken, sondern wie du genannt hast, da sind wir bei einem ganz gebräuchlichen und sogar kostengünstigen Nahrungsmittel in Weizenkheim, weil fast alle Nahrungsergänzungen zu die werden aus Weizenkeimextrakt letztlich gemacht.
00:12:10: Dann ist es viel teurer.
00:12:12: Man kann sich eine Packung Weizenkeime kaufen und einen Esslöffel am Tag ins Müsli oder über den Salat machen.
00:12:17: Und schon ist man dabei.
00:12:19: Das würde ich empfehlen.
00:12:20: Selbst wenn jetzt Kritiker sagen, ja, also, hundert Prozent ist es doch noch nicht belegt.
00:12:26: Weizenkeime sind auch aus anderen Gründen.
00:12:28: Da ist noch Vitamin E und andere gute Sachen.
00:12:30: Die sind einfach gesund.
00:12:32: Und mit ein bisschen Glück kann man damit seine Gehirnalterung bremsen.
00:12:36: Ist doch nicht schlecht.
00:12:36: Ist nicht schlecht.
00:12:37: Auch eine gute Ballerstoffquelle.
00:12:39: Ja, genau.
00:12:39: Ballerstoffquelle, auch das noch.
00:12:40: Du schreibst auch, grundsätzlich werden Alterungsprozesse in den Zellen beschleunigt, wenn wir mehr verzehren, als wir brauchen.
00:12:49: Gilt das auch für gesunde Lebensmittel, wie Gemüse oder Nüsse?
00:12:53: Also anders gefragt.
00:12:54: Es wird ja im Empfohlen, dass man drei Mahlzeiten oder zwei, wenn man Intervall fastet, am Tag zu sich nimmt und dazwischen nicht snackt.
00:13:07: Das ist die absolut spannende Frage.
00:13:10: Gilt die kalorische Restriktion auch dann noch als erforderlich, um sein Leben zu verlängern oder jetzt gesund alt zu werden, wenn ich mich sehr, sehr gesund ernähre?
00:13:20: Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
00:13:22: Also es ist tatsächlich so, dass man in der ganzen Biologie gilt, das Gesetz, wenn ich eine ein Bakterium, eine Maus, eine Hefezelle, ein Rhesusaffen, wenn all diese Organismen etwas weniger essen, erst mal von der Menge, erst mal von der Gesamtenergie, als sie gerne essen würden, also bis zur Sättigung dann leben die Organismen länger.
00:13:52: Das ist ein Gesetz.
00:13:55: Jetzt kam aber tatsächlich heraus, dass Man hatte dann sehr viel Hoffnung auch in diese kalorische Restriktion.
00:14:01: Da ist man auch schon beim Thema Fasten, weil Fasten ist ja nichts anderes als eine temporäre kalorische Restriktion.
00:14:07: Dann hat man große Studien auch gemacht in den USA gerade auch mit Riesusaffen, weil die sind uns ja am ähnlichsten.
00:14:13: Und bei einer Studie kam dann nicht mehr so viel heraus mit der kalorischen Restriktion.
00:14:20: Und das lag daran, die eine Gruppe der Affen hatte tatsächlich immer wieder so kleine.
00:14:25: Fasten, Intervallfasten-Perioden drin.
00:14:29: Die andere Gruppe wurde aber sehr gesund ernährt, mit viel Ballaststoffen, mit viel sekundären Pflanzenstoffen.
00:14:37: Und dann war der Nutzen gar nicht mehr so groß der kalorischen Restriktion.
00:14:42: Das liegt daran, dass wenn die Ernährung sehr gesund ist, wenn sie sehr viele Ballaststoffe enthält und Ballaststoffe haben, keine Kalorien.
00:14:50: Das sind nur Ballast, wenn sehr viele Faserstoffe drin sind.
00:14:54: Wenn wenig Energie, dichte Lebensmittel.
00:14:58: im Magen ankommen, dann ist das fast auch schon eine Art von kalorischer Restriktion.
00:15:03: Also wenn wir uns jetzt mit Currywurst und Pommes und Ketchup und noch eine Limo dazu, dann ist es nicht nur ungesund, weil da viel Mist drin ist, sondern das ist alles auch sehr energiedicht.
00:15:16: Und insofern kann man es quasi auf den Punkt bringen, wie gesünder man sich Ernährt das Donäher ist man schon an der kalorischen Restriktion.
00:15:24: Das heißt, wenn ich jetzt sehr leide unter meinem Intervallfasten und lieber drei statt zweimal Zeiten essen würde, dann kann ich das guten Gewissens machen, solange ich sehr viel Ballaststoffe esse, sehr viel Gemüse, sehr viel Hülsenfrüchte.
00:15:36: Genau,
00:15:36: genau.
00:15:37: Weil das ist nicht energiedicht und das ist alles auch relativ gut untersucht.
00:15:41: Also wenn man sich mit einer sehr ballaststoffreichen Ernährung sagt, man schafft es fast gar nicht.
00:15:50: auf tausend Kalorien bei einer Mahlzeit zu kommen, was man aber locker mit einer Salami-Pizza und einem Glas Limo macht.
00:16:00: Also das heißt, man ist immer kalorisch restriktiv unterwegs, wenn man sich mit viel Ballaststoffen, viel Gemüsen, viel Hülsenfrüchten und Nüssen ernährt.
00:16:10: Dreißig Gramm Ballaststoffe soll man idealerweise mindestens am Tag zu sich nehmen.
00:16:14: Vierzig werden besser, fünfzig werden wahrscheinlich noch besser.
00:16:16: Es gibt Naturvölker, die liegen noch drüber.
00:16:19: Was passiert im Körper, wenn man Ballaststoffe zu sich nimmt?
00:16:22: Ja, also das eine ist, sie machen unheimlich satt.
00:16:26: weil sie einfach so ein großes Volumen haben und da die Körperenzyme, die Dameenzyme, die Ballaststoffe auch nicht aufspalten können.
00:16:35: Also sie können es nicht in Zucker überführen und wegräumen.
00:16:38: Bleiben die als Füllmaterial im Magen-Darm-Trakt und dann spüren das die ganzen Sensoren und sagen, oh, da kommt viel an und da bleibt auch viel.
00:16:46: Ich bin satt.
00:16:48: Das ist, sagen wir mal, die Grund... Schau mal, ein gutes Sättigungsgefühl.
00:16:54: Das Zweite ist, dadurch, dass es nicht aufgebrochen und verdaut wird, steht es dann den Darmbakterien, also unserem Darm Mikrobiom zur Verfügung.
00:17:01: Das ist ein Festmal.
00:17:02: dann letztlich.
00:17:03: Je mehr Ballaststoffe man hat.
00:17:06: Und jetzt ist es aber auch noch so, man möchte auch nicht alle Bakterien ernähren.
00:17:12: Gibt da auch böse Wichte.
00:17:15: Aber die Ballaststoffe haben den Vorteil, dass die die guten, also die sogenannten guten Bakterien mehr ernähren.
00:17:21: Und insofern hat man sozusagen zwei große Effekte.
00:17:26: Man hat mehr Sättigung, also letztlich eine kalorische Restriktion.
00:17:30: Das ist der eine Longevity Faktor.
00:17:32: Und man hat auf der anderen Seite sein Mikrobiom auf gesund getrimmt, wo man heute eben weiß, das hat auch für Langlebigkeit.
00:17:40: Eine Bedeutung.
00:17:42: Also, wenn man sich gesunde... Gibt es Studie, hat man sich gesunde hundertjährige oder sehr gesunde über neunzigjährige angeschaut und verglichen mit achtzigjährigen, die schon nicht mehr so gesund waren und da deutliche Unterschiede im Mikrobiom.
00:17:56: Also, das Mikrobiom spielt eine Rolle.
00:17:59: Über das Mikrobiom werden wir auch noch reden, aber nicht mehr in diesem Podcast, sondern in einem der zukünftigen Podcasts.
00:18:04: Wir gehen jetzt zur zweiten wichtigen longevity-Maßnahme und das ist die Bewegung.
00:18:11: Ist es am sinnvollsten Ausdauertraining, immer mit Krafttraining zu kombinieren?
00:18:16: Ja, also sagen wir mal so, was wir halt gelernt haben, ist, man muss beide, also nein, man muss ja gar nichts natürlich, aber wenn man jetzt an einem gesunden langen Leben sehr interessiert ist.
00:18:29: Dann kommt man mit beidem am besten diesem Ziel nahe.
00:18:34: Ich habe lange Jahre auch in der Kardiologie verbracht, da war immer das errobe Ausdauertraining das, worum es ging.
00:18:41: Und das ist auch weiterhin sehr wichtig.
00:18:44: Ausdauer ist ein klarer Garant dafür, dass man auch im siebzigsten, im achtzigsten Lebensjahr noch gut die Treppen hochkommt und über eine ganz robuste Gesundheit verfügt.
00:18:57: Aber was man nicht wusste, ist, dass tatsächlich der Muskelbesatz, dass der eine absolut ebenbürtige Rolle spielt.
00:19:06: Das war irgendwie auch ... Man würde sagen, tricky.
00:19:09: Man kam nicht so leicht darauf.
00:19:12: Bei dem Ausdauertrennen war es immer klar, das Herz ist da gesund.
00:19:15: Dann schlägt das Herz ruhiger und der Blutdruck ist niedrig.
00:19:18: Das ist das, was man im Alter haben möchte, Herzgesundheit.
00:19:24: Bei den Muskeln hat man immer eher gedacht, na ja.
00:19:28: Arnold Schwarzenegger-Bilder im Kopf oder Body-Bilder, das war ja nicht mit Gesundheit assoziiert, sondern gedacht, da geht es ja um irgendwie ganz merkwürdige andere Themen.
00:19:38: Und das war ein Irrtum, weil heute weiß man, dass die Muskeln ganz wichtige Botenstoffe, die eben auch in diesen Hallmarks of Aging-Reinspielen produzieren und es deswegen genauso wichtig ist wie Aerobis-Training, seine Muskeln zu pflegen und zu erhalten.
00:19:54: Was für Bodenstoffe sind das?
00:19:56: Was bewegen die im Körper?
00:19:58: Das sind hunderte von Bodenstoffen, die schon identifiziert worden sind.
00:20:03: Am Ende sind sie alle entzündungshemmend, unterstützen das Immunsystem und jetzt wird es nochmal ganz spannend.
00:20:11: Man kann das sozusagen zuspitzen und sagen, diese Hallmarks of Aging, wenn man die mal so betrachtet, dann ist das zusammengenommen.
00:20:23: Entzündung im Körper, ein höheres Level an Entzündung.
00:20:27: Man spricht da auch heutzutage, gibt es so den populären Ausdruck.
00:20:32: Im englischen Inflammaging, also da gibt es eigentlich das Wort Inflammation, Inflammation, Entzündung, dann gibt es Aging, Alterung und ein paar gewifte Wissenschaftler haben das zusammengesetzt.
00:20:42: Wir sprechen einfach mal von Inflammaging, weil am Ende ist Entzündung, Alterung.
00:20:46: Und die Muskeln, wenn wir einen guten Muskelbesatz haben, werden sehr viele Entzündungshelmende Botenstoffe in diesen Muskeln produziert.
00:20:57: Jetzt die alles entscheidende Frage.
00:20:59: Wie oft gehst du zum Krafttraining?
00:21:02: Oh, ja.
00:21:05: Ich wusste es.
00:21:07: Ja, also... Ich gehe jetzt immer öfters zum Krafttraining.
00:21:12: Ich muss absolut bekennen, es ist mir schwer gefallen, weil ich hatte auch diese Bilder im Kopf von irgendwelchen schwitzenden, bunten Menschen, die dann vielleicht noch laute Geräusche von sich geben.
00:21:26: Das fand ich alles nicht sehr attraktiv.
00:21:30: Jetzt lese ich halt seit ... Seit geraumer Zeit, seit Jahren kommen diese Studiendaten wirklich, die sind immer beeindruckender, sodass mir dann irgendwie klar geworden ist, auch mit meinem zunehmenden Lebensalter, dass es eine sehr sinnvolle Investition ist, Krafttraining zu machen.
00:21:49: Und inzwischen gehe ich tatsächlich, ich versuche es, ich schaffe es nicht immer, zweimal eine Woche eine halbe bis dreiviertel Stunde Krafttraining
00:21:56: zu machen.
00:21:58: Und machst du auch Ausdauertraining?
00:22:00: Ja, ich mache auch Ausdauertraining.
00:22:02: Da habe ich es ein bisschen einfach, weil ich habe das Privileg.
00:22:05: Da bin ich auch extrem dankbar, dass ich von meinem Wohnort zu meinem Krankenhaus eine Fahrradstrecke durch den Wald habe.
00:22:12: Und da brauche ich ungefähr dreißig Minuten.
00:22:15: Und das ist, außer es schüttet jetzt in Ströme, aber das ist dann für mich das Ausdauertraining.
00:22:19: Manchmal gehe ich auch joggen.
00:22:21: oder gehe auch im Fitnessstudio an, so ein Cross-Trainer ran.
00:22:24: Das gehört dazu.
00:22:25: Aber sagen wir mal, da war ich immer schon eher gut dabei.
00:22:29: Auch aus meiner kardiologischen Zeit hatte ich mir das angewöhnt.
00:22:32: Das Krafttraining war das Neue.
00:22:35: Und jetzt interessiert mich natürlich sehr die Frage, wie kann man den zeitlichen Aufwand so runter kriegen, so reduzieren, dass man jetzt nicht nur beschäftigt ist, sich zu erhalten, sondern auch noch genügend Freizeit und Spaß im Leben hat, wobei Training auch Spaß macht.
00:22:50: Das finde ich ganz interessant.
00:22:52: Für mich experimentiere ich gerade eben, dass man mit diesem Intervalltraining beim Eroben, also indem man mal sprintet und indem man mal wieder langsam läuft oder bei den Gewichten, indem man halt wirklich schwere Gewichte nimmt, dass man da zwar schmerzhafter trainiert, aber weniger Zeit
00:23:07: braucht.
00:23:08: Kann ein, sagen wir, siebzigjähriger oder auch achtzigjähriger, der sein Leben lang Völlig unsportlich gewesen ist, noch mit einem Training anfangen und dann auch richtig davon profitieren.
00:23:21: Das ist die absolute optimistische Knüllerbotschaft eigentlich das Ganzen.
00:23:28: Dass man das wurde in der Geriatrie erforscht, das wurde inzwischen wirklich in allen Altersgruppen bis über die neunzig belegt.
00:23:37: Es ist nie zu spät.
00:23:40: Man kann muskeln, Muskelgruppen immer auftrainieren, natürlich.
00:23:44: geht das leichter und im Ergebnis auch noch voluminöser bei einem zwanzigjährigen und bei einem dreißigjährigen.
00:23:50: Aber es geht auch noch, gerade bei siebzigjährigen gab es eine sehr, sehr gute Studie, wo das belegt wurde, ist innerhalb von acht Wochen Krafttraining zweimal die Woche.
00:23:59: Ich glaube, es war eine halbe Stunde in der Studie.
00:24:02: Fünfzig Prozent Kraftzuwachs.
00:24:05: Das sind ganz beeindruckende Zahlen.
00:24:08: Und beim Erobentraining ist es nicht anders.
00:24:11: Man kommt nicht mehr in diese jugendliche Bereiche rein, muss man aber auch gar nicht.
00:24:15: Es geht ja nicht mehr darum, Medaillen zu gewinnen.
00:24:18: Es geht ja einfach nur darum, Gesundheit zu erhalten, Mobilität, Stabilität zu erhalten.
00:24:22: Das geht einfach sehr gut.
00:24:24: Muss ich dazu ins Fitnessstudio oder kann ich das mit ein paar Handeln zu Hause machen?
00:24:28: Das geht auch absolut mit Handeln zu Hause.
00:24:32: Ich glaube, es ist immer ganz... Ich würde mal auch aus meinen... eigenen Erfahrungen mit Sport und Bewegung, auch aus den Schulen, die ich selber durchgeführt habe, sagen, es ist immer ganz gut, wenn irgendjemand mal von außen draufguckt, ob man alles richtig macht, dass man sich keine Fehlbewegungsabläufe... Wir neigen ja immer dazu, das gerne zu machen, was wir gut können.
00:24:59: Also auch die Muskelgruppen zu benutzen, die schon kräftig sind und das zu umgehen, was nicht so gut ausgebildet ist.
00:25:06: Da gibt es wirklich ganz viele Fallgruben und insofern kann man das alles zu Hause machen.
00:25:12: Das empfehle ich auch, weil dann hat man schon wieder Zeit gespart.
00:25:16: Man sollte aber immer mal wieder und am Anfang sich physiotherapeutisch oder sporttherapeutisch oder sportwissenschaftlich eine Anleitung gönnen.
00:25:25: Also insofern würde ich immer plädieren, vielleicht am Anfang über ein Fitnessstudio oder über eine Physiotherapie zeigen lassen.
00:25:34: Man sollte sich selber beobachten lassen und dann fragen, Mensch, ja, habe ich da jetzt ein Hohlkreuz, wenn ich das mache oder nicht?
00:25:40: Dann kann man wieder alleine laufen.
00:25:42: und alle paar Wochen wieder den Korrekturfaktor sich holen.
00:25:46: Kann ich mit, wie soll ich sagen, Kleinigkeiten, also etwa einem Stehschreibtisch oder einer täglichen Spazierrunde um den Block schon etwas erreichen mit Blick aufs Alter und meinen Stoffwechsel?
00:25:58: Ja, also auf jeden Fall gilt, dass jeder Schritt zählt.
00:26:02: Also es gibt genügend Studien, die zeigen, dass man auch, gerade wenn man sich gar nicht bewegt, und dann auf viertausend bis fünftausend Schritte geht, was jetzt sagen wir mal noch gar nicht so viel und unerreichbar ist, hat man auf jeden Fall schon Vorteile für die Herzkreislaufgesundheit, für die Prävention von Demenz.
00:26:27: Es ist aber auf der anderen Seite schon so, dass man die großen Effekte hat, wenn man ein bisschen aus der Komfortzone zumindest gelegentlich herausgeht.
00:26:39: Das beschäftigt mich schon lange.
00:26:42: In der Naturkunde ist das ja im Prinzip das Reizreaktion.
00:26:47: Man muss den Körper ... reizen.
00:26:49: Man muss ihn rausglocken und dann baut er erst neue Kapazitäten auf.
00:26:55: Das hat Pfarrer Kneip gewusst, wenn er die Leute da ins kalte Eisbad getraucht hat.
00:26:59: Nicht weil das eben Spaß macht, sondern weil er wusste, dann setzt die Regulation ein.
00:27:04: Also insofern ist meine Antwort sowohl als auch jeder Schritt zählt und jede Bewegung, die wir machen, ist wunderbar.
00:27:12: Wenn man starke Effekte haben will, dann muss man sich gelegentlich in diese Schmerzhafte Zone bewegen.
00:27:18: Da gibt es ja diesen Spruch.
00:27:19: Ich habe ihn in der Kolumne auch zitiert.
00:27:21: No pain, no gain ist nicht sympathisch.
00:27:23: Also kein Schmerz, kein Gewinn.
00:27:25: Es ist auch nicht ganz hundert Prozent so.
00:27:28: Aber in der Andeutung stimmt es schon.
00:27:30: Man muss manchmal einfach sich ein ganz klein bisschen quälen.
00:27:35: Wir müssen in diesem Zusammenhang auch noch über das Trendthema in der Ernährungsmedizin schlechthin sprechen, nämlich über Proteine.
00:27:42: Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Jeden Tag, Null Komma Acht Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht.
00:27:50: Sollte ich, wenn ich Muskeln aufbauen will, mehr zu mir nehmen?
00:27:54: Nein, also für das über was wir hier reden, für Muskelerhalt, für Longevity, also wir reden nicht über Medaillengewinne, nicht über Leistungssport.
00:28:06: braucht man kein extra Protein.
00:28:09: Also man ist mit.
00:28:10: die deutsche Gesellschaft die Ernährung, aber auch andere Fachgesellschaften auf der Welt haben das ja ganz bewusst irgendwann mal so berechnet.
00:28:18: Da gibt es viele Kontroversen drüber, das ist klar.
00:28:20: Protein ist jetzt auch ein ganz großes Geschäft geworden.
00:28:25: Die Verkaufszahlen haben sich wirklich multipliziert.
00:28:28: Der Preis für Molkenprotein, das ist ein Abfallprodukt eigentlich der Ernährungsindustrie, der hat sich vertreibesvervierfach.
00:28:34: Also da ist Goldgräberstimmung, sag ich mal so, wo man vielleicht ein bisschen auf mehr Protein achten kann, ist, wenn man das sechzigste Lebensjahr überschritten hat, dann kann man auf eins, zero oder eins, zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht gehen, weil im Alter nimmt die Proteinaufnahme im Magen-Darm-Takt etwas ab.
00:28:58: Wichtig ist aber nochmal, Wenn man da sagt, pro Kilogramm Körpergewicht, da ist das Normalgewicht gemalt.
00:29:05: Also, wenn jetzt jemand ... ... neunzig Kilo wiegt und davon sind zehn, fünfzehn Kilogramm Übergewicht, dann darf man nicht für neunzig Kilogramm ausgehen, sondern dann muss man die siebzig vom Normalgewicht nehmen.
00:29:19: Das ist noch mal ganz wichtig.
00:29:20: Man muss nicht denken, dass wenn man jetzt aktiv ... beschließt, Muskel aufzubauen, dass dann eine zusätzliche Protein-Shake notwendig ist.
00:29:29: Also das Muskeltraining selber liefert neunzig bis fünfundneunzig Prozent des Ergebnisses.
00:29:36: Und das Protein, was man, was da auch in den ganzen Fitnessstudios dauernd gereicht hat, ist dem gegenüber, hat eine ganz geringe Wirkung.
00:29:44: Das brauchen wir nicht zwingend.
00:29:45: Wenn dann, wie gesagt, dann würde ich sagen, ab sechzig kann man sich ein bisschen mehr da informieren, aber man kann das alles komplett über die Nahrung abdecken.
00:29:56: Ist tierisches Protein in diesem Zusammenhang besser als pflanzliches?
00:30:00: Nein, das spielt gar keine Rolle.
00:30:02: Letztlich kommt ja alles Protein aus der Pflanze, das muss man am Ende auch mal sagen, das Tier frisst es dann und baut es dann um.
00:30:09: Natürlich ist das in guter Konzentration und Zusammensetzung dann in dem Muskeln.
00:30:15: der Tiere, aber wir können komplett aus Pflanzen unseren Bedarf decken.
00:30:20: Man muss da auch nur erinnern, dass wirklich einige der Rekord-Triathleten der Ironmans und der Olympiasieger aller Disziplinen sind Veganer.
00:30:33: Man muss sich jetzt nicht vegan ernähren, aber man kann alles Eiweiß über eine pflanzliche Ernährung zu sich führen.
00:30:38: Deine dritte Maßnahme für ein langes und gesundes Leben ist ein gutes Sozialleben und die Reduktion von Stress.
00:30:46: Nun gibt es ja auch guten Stress, der mir zum Beispiel dabei hilft, eine Aufgabe zu erledigen und ein gutes Ergebnis bei einem sportlichen Wettkampf zu erzielen und so weiter.
00:30:54: Ab wann ist Stress ungesund?
00:30:57: Ganz wichtiger Punkt.
00:30:58: Es gibt ja Eustress, den Schönen, den guten Stress und den Distress, den schädigenden Stress.
00:31:04: Und wie können wir jetzt rauskriegen, wo wir uns gerade befinden?
00:31:07: Da wird viel geforscht seit Jahrzehnten.
00:31:11: Es gibt einen sozialen Faktor, der wichtig ist.
00:31:15: Oder ein Alltagsozialer Faktor.
00:31:19: Stress ist immer dann kendenziell ... eher ungesund einzuordnen, wenn man keine Kontrolle über ihn hat.
00:31:26: Das ist in vielerlei Hinsicht, das ist das wissenschaftlich sehr gut belegt, auch beruflich übrigens.
00:31:32: Wenn man eine Position hat, Oberarzt ist so eine Position, eine Sandwich-Position, man hat schon viel Verantwortung, aber am Ende darf man doch nicht alles selber entscheiden.
00:31:42: Das ist keine ideale Position.
00:31:45: Man hat aber wahnsinnig viel Stress.
00:31:48: Insofern muss man sich immer fragen, wenn man Stress hat, ist er selbst gewählt, also habe ich die Kontrolle darüber.
00:31:55: Wenn man da sagt, ja, das ist selbst gewählt, das habe ich mir jetzt bewusst so zugefügt, dann ist es vermutlich noch eher gesund.
00:32:06: Das andere ist natürlich das Maß, das Quantum.
00:32:09: Und da kann man sagen, natürlich auch ein selbstgewählter Stress wird ab irgendeinem Punkt ungesund.
00:32:15: Und man kann das für sich beantworten, indem man einfach mal so, da gibt es wie so Checkliste, indem man sagt, ja, hab ich eigentlich Beschwerden durch meinen Stress, eine klassische Beschwerde durch Stress ist zum Beispiel eine Schlafstörung.
00:32:26: Es gibt Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen.
00:32:31: Ich glaube, die meisten Menschen, ich glaube, wir alle wissen ab irgendeinem Punkt, spüren wir, dass der Stress uns Beschwerden macht.
00:32:38: Und da muss man ehrlich mit sich ins Gericht gehen und sagen, so ist das jetzt so, dann weiß man, es war zu viel.
00:32:46: Es ist kein Eustress mehr, so ein Distress.
00:32:48: Und da bin ich auch immer ganz klar und ich sage, wenn man sowas hat.
00:32:53: Und mein Rückenschmerzen hat durch Stress oder wenn man dauernd gereizt ist oder vielleicht auch schon durch Schlafstörungen, vielleicht auch schon ein bisschen verstimmt und so, dann spricht der Körper zu einem und dann will er uns sagen, hör auf damit.
00:33:07: Und dann sollte man auch auf den Körper hören.
00:33:09: Was heißt das konkret?
00:33:10: auf den Körper hören?
00:33:11: Also was gibt es für Maßnahmen, die ich ergreifen kann, um ein Stress zu reduzieren?
00:33:15: Also es gibt zwei Maßnahmen.
00:33:17: Das eine ist, man kann objektiv seine Zeitliche und das Maß und die Intensität seines Stresses versuchen zu reduzieren.
00:33:26: Aber es geht natürlich nicht immer.
00:33:27: Also wenn ich jetzt drei kleine Kinder habe, die mir den Schlaf rauben, wenn ich gerade eine berufliche Situation habe oder ich muss Angehörige pflegen, also es gibt Situationen, da kann man das nicht ändern.
00:33:39: Gut wäre es aber natürlich erst mal auszuloten.
00:33:42: Wo kann ich nein sagen?
00:33:43: Wo kann ich tatsächlich was ändern?
00:33:45: Wo kann ich mit Partner-Familie im Beruf sagen, so, ich hab hier zu viel?
00:33:49: Das geht so nicht weiter.
00:33:51: Aber wie gesagt, ich muss es am Anfang schon auch sagen, es gibt manchmal Lebensphasen, da geht das nicht.
00:33:56: Und dann empfehle ich sehr, auch wenn man wenig Zeit hat, zu versuchen.
00:34:01: irgendeine Art von Entspannungsverfahren in sein tägliches Leben.
00:34:05: Und wenn es nur zehn Minuten sind, einzubauen.
00:34:08: Meditation ist die Königsdisziplin.
00:34:10: Das ist das Beste von den wissenschaftlichen Daten.
00:34:12: Es geht aber auch autogenes Training oder irgendwas.
00:34:15: Einmal am Tag seinem Gehirn.
00:34:18: zehn Minuten eine Insel der Ruhe schenken.
00:34:22: Das halte ich für sehr wichtig.
00:34:24: Und auf der anderen Seite versuchen, den objektiven Stress irgendwo ein paar Stellschrauben zu reduzieren.
00:34:29: Du kommst aus der Schulmedizin.
00:34:32: Hattest du irgendwann vor Jahren noch Vorbehalte gegen die Meditation?
00:34:37: Vorbehalte würde ich jetzt vielleicht nicht sagen.
00:34:38: Aber das eine ist, dass man denkt, das ist doch schischi, das hat doch keine medizinischen Effekte.
00:34:42: Oder dass man denkt, das ist esoterisch.
00:34:45: weil es aus dem asiatischen Raum kommt und auch verknüpft ist mit buddhistischen Lehren und so weiter.
00:34:52: Aber das schon vor zwei Jahrzehnten habe ich die Daten extrem überzeugt.
00:34:58: Man kann wirklich enorm Stress reduzieren durch Meditation.
00:35:02: Es ist nicht ganz einfach Meditation, am Anfang zu erlernen, weil nichts ist schlimmer.
00:35:09: als ruhig da zu sitzen, nichts zu machen und versuchen, nichts zu denken, wenn man gestresst ist.
00:35:15: Aber genau darum geht es.
00:35:16: Und wenn man das dann schafft, kann man Stress sehr gut reduzieren.
00:35:19: Mich haben dann auch Studien sehr beeindruckt, wo man auch sehen kann, dass tatsächlich im Kernspin, im funktionellen Kernspin Hirnalterungsprozesse dadurch aufgehalten werden.
00:35:31: Also da gibt es beeindruckende Daten und insofern ... empfehle ich gerne Meditation, aber ich weiß, dass es nicht ganz einfach ist, den Einstieg da zu finden.
00:35:40: Was empfiehlst du denn Patienten, die sagen, dass die gestresst sind und sagen, das brauche ich alles nicht?
00:35:45: Wenn ich nach Hause komme, dann spiele ich ein Videospiel oder ich setze mich vor den Fernseher, das bringt mich immer ideal runter.
00:35:51: Ja, das... Also, jeder Mensch ist anders.
00:35:55: Es gibt sicherlich Menschen, die sich auch bei unterschiedlichsten Dingen, wo man erst mal den Kopf schüttelt, entspannen können.
00:36:01: Aber in der Regel ist es so, dass man sich bei allen Bildschirmen spielen, Tätigkeiten beim Fernsehen ist es sehr gut mit EEG, also mit Hirnstromkurven, belegt nicht entspannt.
00:36:13: Man denkt, man entspannt sich.
00:36:15: Aber das Gehirn entspannt sich in der Regel nicht.
00:36:19: Es gibt ein paar Tätigkeiten, wo ich sagen würde, gut darüber kann man reden.
00:36:24: Gute Musik zu hören.
00:36:25: Das ist die Frage, das ist gute Musik.
00:36:28: Also ist jetzt Heavy Metal, kann der entspannen.
00:36:33: Ich will es nicht ausschließen, das kann vielleicht auch jemand entspannen.
00:36:36: Aber bei Musik ist auf jeden Fall was drin.
00:36:39: Okay,
00:36:40: also ich muss da einhaken.
00:36:42: Wenn du jetzt Musik zur Entspannung hörst, welche Musik ist das?
00:36:45: Ja, dann würde ich wahrscheinlich Soul und Jazz hören, vielleicht noch ein bisschen Klassik, aber vor allem vielleicht auch Rockmusik, aber jetzt nicht ganz laute.
00:36:57: Also, welche auf jeden Fall, wo mein Gehirn das Denken komplett einstellt.
00:37:01: Darum geht es ja letztlich, dass man da wirklich eintaucht.
00:37:04: Man spricht auch vom Flow.
00:37:06: Das kann auch bei einer Tätigkeit sein.
00:37:08: Man kann sich auch ... bei einer künstlerischen oder handwerklichen Tätigkeit sehr entspannen.
00:37:14: Und das hat dann schon Ähnlichkeiten mit Meditation.
00:37:17: Das Problem ist nur, dass viele Menschen manchmal denken, dass sie sich bei einer Tätigkeit entspannen.
00:37:24: Aber wenn man, das haben wir früher gemacht, und dann hat man Arbeit tatsächlich den Stress gemessen, mit Hautwiderstandsmessung und so festgesteht, nein, die entspannen sich dann nicht.
00:37:32: Sie denken nur, dass sie sich entspannen.
00:37:35: Und da muss man sagen, mal ein bisschen ehrlich zu sich ein oder wirklich auch gucken, fühle ich, im Prinzip, wenn man sich entspannt, fühlt man, das ist für mich ein Gesetz, dann fühlt man sich danach auch körperlich besser.
00:37:48: Und insofern würde ich sagen, wenn ich in einem Musikstück höre, zwanzig Minuten und ich ... Ich schlafe danach sehr gut.
00:37:53: Ich habe danach ein gutes Körper.
00:37:54: Ja, dann egal, was für eine Musik ist, dann muss das wohl ganz gut hinhauen.
00:38:01: Von der Meditation aus gehen wir jetzt noch einmal zurück zur Ernährung, nämlich zu den Fragen der Leser der Kolumne richtig essen.
00:38:09: Sie haben uns, liebe Hörerinnen und Hörer, viele interessante Fragen geschickt.
00:38:12: Zum Teil ganz allgemeiner Natur, zum Teil sehr konkret.
00:38:15: Und wir besprechen jetzt eine Auswahl.
00:38:18: Ralf Kühnle schreibt.
00:38:20: Ich habe gehört bzw.
00:38:22: gelesen, dass Eier viel Kohlien enthalten und Kohlien essentiell für den Fettstoffwechsel ist und somit auch gegen eine Fettleber helfen kann.
00:38:31: Was ist da dran?
00:38:32: Ja, das ist richtig.
00:38:34: Eier haben natürlich in jeder Form schon immer die Wissenschaft in Kontroversen getrieben.
00:38:41: Kohlien, Lezitin sagt man populär als weitere Form von Kohlien, ist günstig.
00:38:50: bei Fettleber.
00:38:53: Es gibt nur ein Problem gerade mit dem Kolin, das ungefähr, das ist noch nicht ganz klar, aber vermutlich haben fünfzig bis siebzig Prozent der Menschen eine Zusammensetzung ihres Mikrobioms dergestalt, dass das Kolin umgebaut wird vom Mikrobiom in einen Stoff, der heißt dann TMA-O-Trimethylaminoxid und der wiederum ist ein ganz starker Risiko steigerer für Herzinfarkt- und Schlaganfall.
00:39:25: Und jetzt kommt man sozusagen zu dem Punkt, da man derzeit bei den Mikrobiomessungen noch nicht so weit ist, dass man das in jeder Praxis und vor allem zu einem annehmbaren Preis messen kann, lässt sich das derzeit persönlich nicht voraussagen, ob einem Eierschaden oder nicht.
00:39:42: Und deswegen würde ich bei Fettleber, ich hatte da ja auch mal eine Kolumne dazu geschrieben, viel mehr auf Dinge setzen, wo es dieses Unentschieden nicht gibt, sondern würde ich viel lieber auf Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Bitterstoffe setzen und sagen, eher nicht mit Eiern die Fettleber versuchen zu therapieren.
00:40:03: Wir bleiben bei der Fettleber.
00:40:05: Eine Leserin deiner Kolumne schreibt, bei mir wurde eine Fettleber als zufallsbefund festgestellt.
00:40:09: Meine Leberwerte sind unauffällig.
00:40:11: Ich wiege bei ein Meter fünfzig, fünfzig Kilogramm.
00:40:14: Bin also nicht übergewichtig.
00:40:15: Es ist kaum etwas Süßes.
00:40:16: Höchstens einmal dunkle Schokolade.
00:40:18: Auch sonst entsprechen meine Esgewohnheiten den von Ihnen empfohlenen Richtlinien und ich betreibe Intervallfasten.
00:40:24: Zwar nicht unbedingt strikt, aber doch im Rahmen von vierzehn zu zehn, beziehungsweise sechzehn zu acht.
00:40:30: vierzehn Stunden, keine Nahrungsaufnahme, zehn Stunden Nahrungsaufnahme beziehungsweise sechzehn Stunden, keine Nahrungsaufnahme und acht Stunden Nahrungsaufnahme.
00:40:39: Allerdings muss ich wegen einer systemischen Mastozytose mit Mielodysplastischen Symdrom seit mehr als vier Jahren Midostaurin acht mal zweihundertfünfzig Milligramm pro Tag einnehmen.
00:40:50: Das Medikament wird in der Leber verstoffwechselt und die Frage ist, kann das der Grund meiner Fettleber sein?
00:40:56: Eine Mastozytose, das sei noch ergänzt, ist eine Erkrankung, bei der sich Mastzellen in der Haut oder den Organ anhäufen und bei einem Mielodysplastischen Syndrom entwickeln sich veränderte, blutbildende Zellen im Knochenmark.
00:41:10: Das ist natürlich eine sehr komplexe Frage, das ist jetzt nicht ganz einfach zu beantworten, aber ich würde mal sagen, es gibt in zehn bis fünfzehn Prozent der Fälle grundsätzlich auch eine Fettleber, obwohl man schlank ist.
00:41:25: Das ist sehr wohl bekannt, das spielt, das ist dann auch, sagen wir mal, ein bisschen nachteilig, weil man das oft erst später entdeckt, weil ja keiner auch dran denkt, sagt ja, das war gar kein Bauch und Schlang und so, da brauch ich jetzt gar kein Ultraschall machen, aber da spielen die genetischen Komponenten mehr eine Rolle und natürlich ist nicht auszuschließen.
00:41:47: Medikamente, das kommt dann immer auf die Verstoffwechselung, den Abbau.
00:41:51: in der Leberabtag gibt es Menschen, die reagieren dann stärker auf den Medikament, manche weniger.
00:41:56: Und das kann immer ein Mitauslöser für eine Fettleber sein.
00:42:00: Wenn sie sich jetzt schon gesund ernährt, ist es natürlich nicht so einfach, jetzt zu sagen, ja jetzt ein bisschen gesünder Ernährung, dann geht das weg.
00:42:07: Ich würde da einfach vielleicht auch ein paar Dinge umstellen.
00:42:10: Also möglicherweise ist dann das Intervallfasten in der Form ... gar nicht wirksam, dann kann man auch mal überlegen, da was zu ändern, dann vielleicht doch, ich hatte das nicht mehr ganz genauer, sondern auch vielleicht dann doch sehr gut Frühstücken ein bisschen außer an den Uhrzeiten umstellen, würde natürlich dennoch versuchen, die weiter sehr gesund mich zu ernähren, vielleicht Vitamin E dann als Nahrungsergänzung noch empfehlen.
00:42:37: Dann schreibt uns Frau May.
00:42:39: Ich gehe seit Jahrzehnten einmal jährlich zum Fastenwandern und mache Intervallfasten.
00:42:43: Allerdings wurde vor einigen Jahren bei mir eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienzdiagnostiziert.
00:42:48: Mit dem Enzym Nordtase kann ich gut damit leben.
00:42:51: Ich bin nur unsicher, ob diese beiden Arten des Fastens sich mit der Diagnose vertragen.
00:42:56: Ich merke zwar, dass es mir damit gut geht, aber die beiden Gastroenterologen, die ich besser dazu befragen konnte, sind der Auffassung, dass Fasten nicht gut für die Bauchspeicheldrüse ist und man mit einer Insuffizienz lieber viele kleine Mahlzeiten täglich zu sich nehmen soll.
00:43:10: Das widerspricht nun allem, was ich bisher zu den Erholungsphasen gerade der Bauchspeicheldrüse gelesen habe.
00:43:15: Auch habe ich, wenn Sie schreiben, wer nicht fasten sollte, noch nie gelesen, dass dies auch Menschen mit meiner Diagnose betreffen könnte.
00:43:21: Aber ich bin verunsichert und wäre daher sehr dankbar, wenn Sie für mich Klarheit in dieser Frage schaffen könnten.
00:43:27: Andreas, schaff Klarheit.
00:43:29: Ja, sehr gerne.
00:43:30: Ich denke, der Schlüssel liegt hier in der Unterscheidung zwischen dem Intervallfasten und dem längeren Heilfasten oder Scheinfasten, also das Fasten, was man mehrere Tage macht.
00:43:40: Beim Intervallfasten, das... ist es tatsächlich so.
00:43:43: Ich denke, das hatten auch die Gastroenterologen im Kopf bei ihrer Aussage.
00:43:48: Da neigt man ja dann dazu, in dem Zeitfenster, wo man dann ist, auch größere Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
00:43:54: Manche essen dann nur noch zweimal und dann richtig ordentlich.
00:43:58: Und da ist es natürlich dann tatsächlich so, dass dann die Portion so groß ist, dass die ... Die Bauchspeichdrüse selber produziert ja kein Enzyme, man nimmt das Nordhase oder ein anderes Enzym dann ein und dann kann das nicht optimal sein, das heißt vielleicht wird dann die Speise, weil sie zu groß von der Menge her ist, nicht optimal verdauert.
00:44:19: Insofern würde ich auch da sagen, das Intervallfesten ist da vielleicht nicht die... nicht die allerbeste Form der Mahlzeiten zuvor.
00:44:27: Das Heilfasten oder Scheinfasten, das ist völlig unproblematisch.
00:44:31: Da wird ja einfach für ein paar Tage sehr wenig, fast gar nichts gegessen.
00:44:37: Da kann sich die Bauspeicheldrüse gemütlich nach hinten lehnen und ausrunden.
00:44:41: Da braucht man kein Enzym.
00:44:45: Das Heilfasten wird jetzt diese Bauchspeicheltrüseninsuffizienz nicht heilen.
00:44:50: Da gibt es keine Hinweise, dass es das tut.
00:44:52: Aber für alle anderen Organe ist das ja ganz günstig das Heilfasten.
00:44:56: Und das kann unbenommen und sehr gut gemacht werden auch bei einer Bauchspeicheltrüseninsuffizienz.
00:45:03: Vielen Dank Florian Polmann und seine Frau mixen sich ihr Müsli mit Saten und Nüssen selbst zusammen.
00:45:08: Sie lassen es über Nacht in Wasser einweichen und essen es am nächsten Morgen mit Blaubeeren und einem Naturjoghurt.
00:45:13: Und er schreibt nun meine Frage.
00:45:16: Ist das Einweichen über Nacht sinnvoll oder sollte man das besser nicht einweichen und roh zu sich nehmen?
00:45:21: Hintergrund meiner Frage ist.
00:45:23: dass ich schon oft nach ca.
00:45:25: zwei bis drei Stunden wieder ein starkes Hungergefühl habe.
00:45:28: Meine Vermutung ist, dass aufgrund der nächtlichen Wässerung der Quelleffekt der Körner schon umgesetzt ist und ich dadurch unbewusst weniger esse.
00:45:35: Das ist natürlich eine kluge Frage.
00:45:37: Grundsätzlich ist durch dieses Einweichen, das nennt man ja heute, Neudeutsch, Overnight Oats, die Verdaulichkeit ganz gut.
00:45:47: Es gibt ja Menschen, die vertragen, vollkommen Getreide, nicht so gut kriegen, da Blähungen, so das ist dadurch natürlich ganz... Gut, dann verdaule ich.
00:45:55: Tatsächlich setzigen sie sehr gut, weil sie durch die Wasserbindung natürlich ein großes Volumen haben.
00:46:02: Und insofern wird man, wenn man jetzt Ballaststoffe in reiner Reform zu sich nimmt und dann eben ausreichend Flüssigkeit begleitend oder hinterherdringt, dann quälen die erste Magendahmtrag auf und halten länger satt.
00:46:17: Das ist so.
00:46:19: Ich denke, das sind gute Optionen.
00:46:23: Ich würde sagen, wenn die Overnights gut schmecken, ja, dann genießen und dann früher halt die nächste Mahlzeit essen oder vielleicht noch irgendwas anderes setzigen, dass es zu vielleicht noch ein Schuss Leinöl rein oder ein bisschen mehr Nüsse fettsättigt, auch gut.
00:46:40: Aber die Overnight Oats jetzt als Sicht, die sind nicht schlecht und das ist einfach eine bewährte Technik.
00:46:46: und wenn es schmeckt, ist das gut so.
00:46:48: Vielen Dank.
00:46:49: und zum Schluss gibt es noch einige Fragen zur resistenten Stärke, die letztlich alle auf den gleichen Punkt zu laufen.
00:46:56: Ich fasse das mal zusammen.
00:46:58: Wenn man stärkerhaltige Lebensmittel, also etwa Kartoffeln, Reis oder Nudeln nach dem Erhitzen abkühlen lässt, entsteht ein Ballerstoff namens resistente Stärke und der ist besonders gesund.
00:47:09: Einige Leser möchten nun wissen, ist die abgekühlte Mahlzeit auch dann noch gesund, wenn ich sie wieder aufwärme.
00:47:15: Absolut, also bei der resistenten Stärke ist es so, dass das gilt für Nudeln, für Reis, für Kartoffeln, für Mais.
00:47:27: Wenn die gekocht werden und danach abkühlen, dann verändert sich ihre molekulare Struktur, sie in einer Art kristallisieren sie aus.
00:47:41: Und dadurch kann der Magen-Darm-Trakt, wenn man sie dann ist, sie nicht so gut im Zucker aufspalten.
00:47:50: Sie sind resistent der Verdauung gegenüber.
00:47:53: Und dadurch werden dann weniger Kalorien aufgenommen.
00:47:57: und das Mikrobiom, weil es ist ja noch nicht verdaut, die Stärke, das freut sich über diese Extramalzeit.
00:48:04: Und dieses Prinzip des Kristallisieren, das bleibt auch, wenn man diese resistente Stärke wieder aufwärmt.
00:48:11: Also man kann die Nudeln auch wieder aufwärmen oder die Kartoffeln noch mal als Bratkartoffeln in der Pfanne machen.
00:48:19: Es ist immer noch resistent.
00:48:21: Wunderbar.
00:48:22: Damit hätten wir es.
00:48:23: Wir sprechen uns, liebe Andreas, in einem Monat wieder in der nächsten Folge des Podcasts.
00:48:29: Richtig Essen.
00:48:30: Vielen Dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer für die Fragen und vielen Dank dir, liebe Andreas, für die Auskunft.
00:48:41: Weiterführende Hinweise finden Sie in den Show-Notes und alle bisherigen Kolumnenfolgen auf unserer Homepage FAZ.net.
00:48:46: Außerdem sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Andreas Michalsen Ihre Fragen gerne im Podcast beantwortet.
00:48:51: Schreiben Sie uns an richtig-essen at FAZ.de.
00:48:56: Diese Folge wurde produziert von Kevin Gremmel und den nächsten Podcast mit Andreas Michalsen gibt es im November.
00:49:02: Bis dahin wünsche ich Ihnen jede Menge gutes Essen und viel Bewegung.
00:49:06: Auf bald!
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